Maurice
Moin,
Das Arris CM8200B wurde hier schon gelegentlich erwähnt, aber nie vertiefend. Da bei mir seit ein paar Tagen eines herumsteht starte ich mal einen Thread dazu.
Das Modem basiert auf dem gleichen SoC wie das Technicolor TC4400 (Broadcom BCM3390) und vermutlich auch auf dem gleichen Referenzdesign. Die Spezifikationen sind daher sehr ähnlich (2x2 DOCSIS 3.1 / 32x8 EuroDOCSIS 3.0). Das Arris steht vertikal, ist kompakter und... schwarz! :super:
Während die US-Modelle CM8200A (Provider-Version) bzw. SB8200 (Retail-Version) problemlos erhältlich sind, gibt es die EuroDOCSIS-Variante CM8200B leider weltweit nirgends zu kaufen. Der bisher einzige Abnehmer scheint NBN Co in Australien zu sein, die das Modem seit Anfang 2017 als nbn connection box verteilen. Ein solches ist mir nun zugeflogen. Hier im Vergleich zum Cisco EPC3212:
Das Webinterface war zunächst nicht erreichbar, da das Gerät noch für NBN provisioniert war und dort der Zugriff in der Config deaktiviert ist. Nach einem Factory Reset funktionierte es dann wie gewohnt über http://192.168.100.1/. Im Webinterface keine Auffälligkeiten, kein NBN-Branding oder ähnliches. Firmwareversion ist D31CM-FALCON-1.0.0.1-GA-10-NOSH. Das entspricht dem normalen Arris-Namensschema und deutet nicht auf eine spezielle NBN-Version hin:
Der Spectrum Analyzer (http://192.168.100.1:8080/, admin / password) funktioniert ebenfalls. Nach dem Anschluss an die UM-Dose liefert er plausible Resultate:
Allerdings sucht das Modem dann endlos nach einem Downstream-Kanal und findet keinen:
Bei näherer Betrachtung sieht es danach aus, dass ausschließlich die Frequenzen gescannt werden, die NBN für DOCSIS verwendet [1]. Das überschneidet sich leider nicht mit den DOCSIS-Kanälen im UM-Netz. Ob dieses Verhalten doch auf einer speziellen Firmware beruht oder in irgend einer den Factory Reset überlebenden Konfiguration gespeichert ist weiß ich nicht. Als Workaround habe ich testweise die Downstream-Frequenz und den Upstream-Kanal im Webinterface vorgegeben [2], das ändert jedoch nichts am Verhalten:
Das ist der Stand. Falls jemand kreative Ideen oder Fragen hat, nur zu. Ansonsten war es ein interessantes Experiment, das ihr jetzt nicht mehr machen müsst.
-------
[1] 502, 510, 518, 526, 534, 542, 550, 558 MHz. Diese Kanäle sind im Vergleich zum UM-Kanalraster um 4 MHz versetzt. Außerdem werden die Frequenzen 138 - 194 MHz gescannt, diese verwendet jedoch weder NBN noch UM für DOCSIS.
[2] Die Eingabefelder im Webinterface sind deaktiviert, dies lässt sich aber z. B. mit dem Inspektor im Firefox einfach ändern. Ein Reboot übernimmt die eingegebenen Werte dann persistent. [3]
[3] Dabei springt das Dropdown-Menü für die Auswahl des Downstream Frequency Plan ins Auge. Ebenfalls deaktiviert, die gleiche Methode funktioniert aber auch hier. Es lässt sich dann umschalten zwischen North America, Europe (Default-Einstellung), Japan, World Wide und Korea. Das legt die Überlegung nahe, ob sich CM8200A und CM8200B vielleicht nur in der Default-Konfiguration (und der verwendeten Root-CA) unterscheiden. Eventuell wäre es einen Versuch wert, ein CM8200A / SB8200 zu kaufen. Mit etwas Glück laufen die mit der Einstellung Europe im EuroDOCSIS-Modus. Wer meldet sich freiwillig?
Das Arris CM8200B wurde hier schon gelegentlich erwähnt, aber nie vertiefend. Da bei mir seit ein paar Tagen eines herumsteht starte ich mal einen Thread dazu.
Das Modem basiert auf dem gleichen SoC wie das Technicolor TC4400 (Broadcom BCM3390) und vermutlich auch auf dem gleichen Referenzdesign. Die Spezifikationen sind daher sehr ähnlich (2x2 DOCSIS 3.1 / 32x8 EuroDOCSIS 3.0). Das Arris steht vertikal, ist kompakter und... schwarz! :super:
Während die US-Modelle CM8200A (Provider-Version) bzw. SB8200 (Retail-Version) problemlos erhältlich sind, gibt es die EuroDOCSIS-Variante CM8200B leider weltweit nirgends zu kaufen. Der bisher einzige Abnehmer scheint NBN Co in Australien zu sein, die das Modem seit Anfang 2017 als nbn connection box verteilen. Ein solches ist mir nun zugeflogen. Hier im Vergleich zum Cisco EPC3212:
Das Webinterface war zunächst nicht erreichbar, da das Gerät noch für NBN provisioniert war und dort der Zugriff in der Config deaktiviert ist. Nach einem Factory Reset funktionierte es dann wie gewohnt über http://192.168.100.1/. Im Webinterface keine Auffälligkeiten, kein NBN-Branding oder ähnliches. Firmwareversion ist D31CM-FALCON-1.0.0.1-GA-10-NOSH. Das entspricht dem normalen Arris-Namensschema und deutet nicht auf eine spezielle NBN-Version hin:
Der Spectrum Analyzer (http://192.168.100.1:8080/, admin / password) funktioniert ebenfalls. Nach dem Anschluss an die UM-Dose liefert er plausible Resultate:
Allerdings sucht das Modem dann endlos nach einem Downstream-Kanal und findet keinen:
Bei näherer Betrachtung sieht es danach aus, dass ausschließlich die Frequenzen gescannt werden, die NBN für DOCSIS verwendet [1]. Das überschneidet sich leider nicht mit den DOCSIS-Kanälen im UM-Netz. Ob dieses Verhalten doch auf einer speziellen Firmware beruht oder in irgend einer den Factory Reset überlebenden Konfiguration gespeichert ist weiß ich nicht. Als Workaround habe ich testweise die Downstream-Frequenz und den Upstream-Kanal im Webinterface vorgegeben [2], das ändert jedoch nichts am Verhalten:
Das ist der Stand. Falls jemand kreative Ideen oder Fragen hat, nur zu. Ansonsten war es ein interessantes Experiment, das ihr jetzt nicht mehr machen müsst.
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[1] 502, 510, 518, 526, 534, 542, 550, 558 MHz. Diese Kanäle sind im Vergleich zum UM-Kanalraster um 4 MHz versetzt. Außerdem werden die Frequenzen 138 - 194 MHz gescannt, diese verwendet jedoch weder NBN noch UM für DOCSIS.
[2] Die Eingabefelder im Webinterface sind deaktiviert, dies lässt sich aber z. B. mit dem Inspektor im Firefox einfach ändern. Ein Reboot übernimmt die eingegebenen Werte dann persistent. [3]
[3] Dabei springt das Dropdown-Menü für die Auswahl des Downstream Frequency Plan ins Auge. Ebenfalls deaktiviert, die gleiche Methode funktioniert aber auch hier. Es lässt sich dann umschalten zwischen North America, Europe (Default-Einstellung), Japan, World Wide und Korea. Das legt die Überlegung nahe, ob sich CM8200A und CM8200B vielleicht nur in der Default-Konfiguration (und der verwendeten Root-CA) unterscheiden. Eventuell wäre es einen Versuch wert, ein CM8200A / SB8200 zu kaufen. Mit etwas Glück laufen die mit der Einstellung Europe im EuroDOCSIS-Modus. Wer meldet sich freiwillig?