Unitymedia Mehr Kabel, weniger FTTH

Diskutiere Mehr Kabel, weniger FTTH im Netzausbau und Digitalisierung Forum im Bereich Rund um Internet; Hallo Gemeinde, habe gerade diesen Artikel bei heise.de gesehen - bin mir unsicher, ob ich den Inhalt gut oder schlecht finden soll. Auf der einen...
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #1

Caerandir

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Hallo Gemeinde,
habe gerade diesen Artikel bei heise.de gesehen - bin mir unsicher, ob ich den Inhalt gut oder schlecht finden soll. Auf der einen Seite schiele ich immer mal auf die Glasfaser-Anbieter, weil ich Fiber to the home eigentlich für zukunftsweisend halte. Da sich aber scheinbar keiner der möglichen Anbieter hier - Telekom, Vodafone oder Netcologne - für meinen Stadtteil interessieren, ist Kabel die beste (und auch günstigste) Option. Also schlecht: FTTH kommt eher noch später zu mir, gut: Ich habe seit Ende März deutlich schlechtere Datenraten im Download als noch zu Beginn des Gigabit-Tarifs, und der Backbone-Ausbau könnte mir da helfen. Na ja, man wird sehen. Solange mein Upload die 50 MBit schafft, ist es mir nicht sooooo wichtig ob ich nun 600 MBit oder 1000 MBit habe...
Was denkt Ihr?
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #2
Dinniz

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Die Berichte sind immer mit etwas vorsicht zu genießen.
Glasfaser wird in keinem Fall zurückgefahren - man fährt eher den Ausbau von FttA(mplifier) hoch.
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #3
MartinP_Do

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Es geht wohl darum, dass Vodafone den Netzausbau in Gebieten, wo es kein Koax im Boden gibt mehr oder weniger aufgibt ...

Ich denke, man wird da Vodafone-seitig so etwas, wie eine "Platzhirsch"-Strategie verfolgen. Die Internet-Kunden in dem Gebiet, wo Kabel liegt so weit zufriedenstellen, dass ausreichend wenige an einen Wechsel zu einem anderen Anbieter (der dazu noch neue Glasfaser verlegen müsste) denken. Dann ist der Ausbau für die neue Konkurrenz unwirtschaftlich ...

Über kurz oder lang, muss aber auch im Vodafone Coax/Glasfaser-Netz die Waage sich in Richtung Glasfaser senken - also die Glasfaser näher zum Kunden kommen .... letztendlich wird man wohl nicht umhin kommen, in jeden Kundenkeller Glasfaser zu legen - oder zumindest die Segmente deutlich zu verkleinern ....

Ob man irgendwann dann einen Bruch macht, und auch eine Glasfaser, die im Kunden-Keller liegt auf ALL-IP umstellt, statt DOCSIS und RfoG zu nutzen???
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #6

floh667

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Ich finde die Nachricht eigentlich gut, da sie besagt dass Vodafone verstärkt seine Kapazitäten auf den Ausbau des HFC Netzes legt und dieses sich dadurch verbessert, statt mehrere Baustellen gleichzeitig zu haben und dadurch nirgends zügig voran kommt.

Ich glaube ein gut gepflegtes HFC Netz mit vernünftig segmentierten Gebieten braucht sich vor einem gpon ftth Anschluss nicht unbedingt verstecken.
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #7
Soldierofoc

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Es wird auch schlich und ergreifend eines sein: Günstiger.
Die letzte Meile in die Häuser ist extrem teuer, weswegen auch die letzten Jahre der FTTH Ausbau (von allen Seiten) verschlafen wurde.

Die Docsis Technik gibt es her in den nächsten Jahren bzw. in einem 10 Jahres Horizont sicherlich noch einiges herausholen zu können. Docsis 4.0 steht ja auch bereits in den Startlöchern. R-PHY ebenso. Diese Techniken werden die Koax-Leitung nochmals pushen können.
Aber ich gebe Floh667 recht - ohne Segmentverkleinerung ist das alles nicht zielführend.
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #8
boba

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Die Kabel liegen ja in der Erde, und solange man die nutzen kann, fällt ein großer Erschließungskosten-Batzen weg. Aktuell erlauben die aktiven und passiven Komponenten bei Coax zwar nur die etablierten 5-65 MHz beim Upstream und 85-1005 beim Downstream. Steht auf jedem einzelnen Verteiler, Dose und Verstärker drauf. Frequenzen außerhalb davon werden weggefiltert. Manche gehen teils nicht mal bis 1005, sondern etwas niedriger.
Diese Bereiche werden ausgereizt werden bis zum gehtnichtmehr. Aber will man größere Frequenzbereiche erschließen, muss man kein neues Kabel in der Erde verlegen. Es reicht "nur" die ganzen aktiven (Verstärker) und passiven (Verteiler, Dosen) Komponenten auszutauschen. Das ist immer noch kostengünstiger als Erdarbeiten.
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #9
MartinP_Do

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Bei Golem.de gibt es einen interessanten Artikel zu Glasfaser

https://www.golem.de/news/50-jahre-glasfaser-auch-glasfaser-haelt-nicht-ewig-2012-152715.html

Glasfaserkabel kann rund 25 Jahre halten. Das sagte Juan Manuel Perez Cortijo, Director Marketing für EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) bei Corning Optical Communications im Gespräch mit Golem.de. "Glasfaserkabel sind so gebaut, dass das Kabel die Fasern darin schützt und so deren Lebensdauer verlängert. Doch es gibt mehrere Faktoren, die diese Lebensdauer beeinflussen."

Wenn man sich überlegt, dass der größte Teil des Kabelfernsehnetzes zwischen ca 1980 und 1990 (zumindest in den alten Bundesländern) in die Erde gekommen ist ...



Wobei vielleicht ein "Director Marketing" nicht die richtige Person ist, um so etwas aus eigener Erfahrung zu wissen ...
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #10

robbe

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Ist ziemliches Geschwafel. Fast alle Faktoren die da aufgezählt werden, können in D, wo Kabel nahezu immer unterirdisch verlegt werden, nicht wirklich auftreten und bei Freilandverlegung würde es den klassischen Kupferkabeln auch nicht besser ergehen.

Auch wird völlig außer Acht gelassen, dass Glasfaserkabel heutzutage fast immer in Leerrohren liegen, was auch nochmal für einen großen mechanischen Schutz sorgt und die Austauschbarkeit des Kabels enorm erleichtert.
 
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  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #11
MartinP_Do

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Ist ziemliches Geschwafel. Fast alle Faktoren die da aufgezählt werden, können in D, wo Kabel nahezu immer unterirdisch verlegt werden, nicht wirklich auftreten und bei Freilandverlegung würde es den klassischen Kupferkabeln auch nicht besser ergehen.

Auch wird völlig außer Acht gelassen, dass Glasfaserkabel heutzutage fast immer in Leerrohren liegen, was auch nochmal für einen großen mechanischen Schutz sorgt und die Austauschbarkeit des Kabels enorm erleichtert.
Ich habe mich da ein wenig eingelesen - es geht nicht um mechanische Probleme, sondern um die Diffusion von Wasserstoff-Ionen in das Glas, die dann wiederum die Dotierungen angreifen, die für das Brechungsindex-Profil der Glasfaser sorgen. Wobei dann wieder gesagt wird, dass das in dieser Hinsicht besonders empfindliche Phosphor für die Dotierung nicht mehr eingesetzt wird ....
Hier ein sehr kurzer Artikel:
https://en.wikipedia.org/wiki/Hydrogen_darkening

Aus dem Bauch würde ich sagen, dass wenn bei einem Erdkabel Wasser bis zur Faser durchdringt, die Alterung sehr schnell voranschreitet. Ich vermute, aber auch ein Kupferkabel hält nicht sehr lange, wenn schleichend Wasser eindringt ... Ob jetzt auch Luftfeuchtigkeit in einer Speedpipe-Röhre zu einer Erhöhung der Wasserstoff-Belastung der Faser und damit "darkening" führen kann, weiß ich nicht ...

Das im Artikel erwähnte Wasserstoff-Fänger-Gel bietet den Faser-Produzenten über die hinzugefügte Gel-Menge natürlich eine ziemlich gute Möglichkeit, die Lebensdauer des Kabels in der Fertigung "einzustellen"...
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #12
boba

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Interessant. Ich war bisher der irrigen Annahme, Glasfaser sei quasi unveränderlich und damit sozusagen unbegrenzt haltbar. Wie High-Tech Glasfaser in Wirklichkeit ist, wird einem deutlich wenn man etwas mehr darüber recherchiert. Ich dachte bisher, dass die technische Herausforderung bei der Herstellung von Glasfaser nur darin besteht, ein sozusagen unendlich langes Stück ganz dünnes Glas zu "gießen". Tatsächlich spielt aber das Material und die Dicke eine große Rolle, und die Anforderungen an eine Faser haben sich im Laufe der Jahre auch verändert, so dass man alte Fasern heute ungern verwendet, weil sie nicht zur aktuellen Technik passen.
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #14

Edding

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Damit wird er Node+0 meinen also alle Verstärker durch Nodes ersetzen, was man quasi eh muss wenn man mal mehr Upload und vor allem Docsis 4.0 machen will
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #15

michiksc

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Wird bei einem Nodesplit eigentlich zwangsläufig immer nur halbiert oder kann es auch sein, dass man schon für die Zukunft in kleinere Stücke teilt wie z.B. alle Verstärker zu Nodes machen?
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #16

Caerandir

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Ich freue mich auf den doppelten Upload! Ich hoffe, dass die das nicht nutzen um den Preis dramatisch hochzuschrauben. Der reguläre Preis von 1000/50 ist ja inzwischen bei 50€, wenn man es jetzt bestellt. Ich hoffe im Stillen auf das alte Upload-Boost für - was waren es? 2€?
Ich muss aber mit denen jetzt mal schimpfen, mein DL wird immer schlechter:
1611698454195.png
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #17

michiksc

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Ich hoffe im Stillen auf das alte Upload-Boost für - was waren es? 2€?
Bei UM gab es für 2,99€ die Verdoppelung des Uploads und bei VF gibt es aktuell für 2,99€ die Upload-Option 50.
 
  • Mehr Kabel, weniger FTTH Beitrag #19

Holzlenkrad

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Ich dachte Glasfaser zum Verstärker wird aktuell schon ausgebaut. Anscheinend wird es dazu erst im Sommer Pilotprojekte geben.

www.golem.de/news/tv-kabelnetz-vodafone-will-mit-deep-fiber-koaxiale-abschnitte-kuerzen-2104-156140.amp.html

Was ist denn aus dem virtuellen Nodesplit geworden, den der Amtsreiter noch vor ein paar Monaten verkündet hat? Doch kein Ding mehr? Hoffentlich zerhaut das jetzt nicht die Kalkulation, die für den Preis der Gaga-Aktion (1 GBit für 39€<) eine Rolle gespielt hat, dass Vodafone jetzt offenbar doch Tiefbau braucht.

"Beim virtuellen Nodesplit senden wir einen Software Patch. Das ist superschnell und superbillig", erklärte Ametsreiter.

https://www.golem.de/news/vodafone-...nodesplit-einfach-und-billig-2012-152643.html
 
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