Prefix Delegation per SLAAC gibt es nicht
Ja, vor dem 11. April gab es keine Präfix Delegation per SLAAC, da dienten die RAs nur zum Feststellen des Gateways, aber ab dem 11.4 werden Präfixe per SLAAC verteilt (s. meinen Beitrag oben), Folgendes in Wireshark:
Code:
ICMPv6 Option (Prefix information : 2a02:3102:XXX:XXX::/64) Type: Prefix information (3) Length: 4 (32 bytes) Prefix Length: 64 Flag: 0xc0, On-link flag(L), Autonomous address-configuration flag(A) Valid Lifetime: 2592000 Preferred Lifetime: 604800 Reserved Prefix: 2a02:3102:XXX:XXX::
Prefix: 2a02:3102:XXX:XXX:: Dementsprechend sehe ich auf meinem WAN-Interface die autokonfigurierten Adressen:
Code:
IPv6-Adresse. . . . . . . . . . . : 2a02:908:XXX:XXX:XXX:XXX:XXX:XXX(Bevorzugt)
IPv6-Adresse. . . . . . . . . . . : 2a02:3102:XXX:XXX:XXX:XXX:XXX:XXX(Bevorzugt)
IPv6-Adresse. . . . . . . . . . . : 2a02:3102:XXX:XXX:XXX:XXX:XXX:XXX(Bevorzugt)
Damit kann ich aber nichts anfangen, weil ich die Gateways der RA-Server, die Router Advertisements verteilen, nicht anpingen kann. Wenn ich, wie früher (vor dem 11.4), per dhcpv6, versuche, einen Präfix zu beziehen, kriege ich keine Antwort.
Evtl. akzeptieren die Gateways nur Pakete
Man müsste doch die Gateways zumindest anpingen können? Vor dem 11.4 konnte ich das Gateway des RA-Servers immer anpingen, alle Pings wurden beantwortet, aber jetzt kriege ich nur "Zeitüberschreitung der Anforderung."
die frage ist halt ob der DHCPv6 deines PC nicht auch das gleiche Problem hat wie der bei OpenSense/pfSense
Ich glaube nicht, dass ich das gleiche Problem habe. Sofern ich verstehe, bestand dein Problem darin, dass der Vodafone-Server eine Reconfigure-Message sendet, mit der der wide-dhcpv6 Client nichts anfangen konnte. Soweit ich verstehe, besteht deine Lösung darin, die Reconfigure-Anfrage des Servers zu ignorieren:
https://patch-diff.githubusercontent.com/raw/opnsense/dhcp6c/pull/32.patch Es scheint mir doch, dass es besser wäre, das Problem an der Wurzel zu packen, statt die Symptome zu fixen. Folgendes:
https://datatracker.ietf.org/doc/html/rfc8415#section-21.20 Reconfigure Accept Option
A client uses the Reconfigure Accept option to announce to the server whether the client is willing to accept Reconfigure messages
option-code OPTION_RECONF_ACCEPT (20).
option-len 0.
Ich habe das mal ausprobiert. Sieht in Wireshark folgendermaßen aus:
Code:
fe80::XXX:XXX:XXX:XXX -> ff02::1:2 DHCPv6 Solicit
Reconfigure Accept Option: Reconfigure Accept (20) Length: 0
Da wide-dhcpv6 dem Vodafone-Server mitteilt, dass er Reconfigure unterstützt, sendet Vodafones dhcpv6-Server Reconfigure messages. Beste Lösung wäre, dem Server gar nicht erst mitzuteilen, dass Reconfigure unterstützt wird, dazu sollte man eigentlich wide-dhcpv6 nicht neu kompilieren müssen, so eine Einstellung müsste in der config vorhanden sein. Ich habe ehrlich gesagt gar nicht gewußt, dass solche Reconfigure messages existieren, weder dhclient (dhcpv6 linux Client), noch dibbler (windows dhcpv6 client) verwenden es standardmäßig, obwohl man es zumindest unter Dibbler einschalten kann. Sollte aber keine Voraussetzung bei Vodafone sein, wenn kein "Reconfigure Accept" gesendet wird, sollte die gesamte Prozedur standardmäßig ablaufen (Solicit-Advertise-Request-Reply bei Präfix-Neubezug bzw. Confirm-Renew-Rebind bei Präfix-Refresh), ohne irgendwelche Reconfigure Messages.
Mein Problem ist jedoch, dass die Vodafone-Server (also eben die "fe80::" RA-Gateways, die unter "Standardgateway" aufgelistet werden, wenn man "ipconfig /all" unter Windows eingibt) auf dhcpv6-Anfragen ab dem 11. April GAR NICHT antwortet, weder mit "Reconfigure", noch mit "Advertise" Messages, egal, ob ich die "Reconfigure Accept" Option mitsende, oder nicht. Und auf Pings reagieren sie nicht.