[Wo löschen]
Auf der Fritze oder auf dem AdGuard Host?
Das sind Einträge im DNS, also muss man die von dem DNS Server löschen wo sie vorliegen und wo sie dich stören. Wo ein DNS Server läuft und welcher DNS Server verwendet wird, das hängt von deinem Netz ab.
Bei mir zuhause beispielsweise laufen 2 DNS Server: Einmal der Default-Server auf der Fritzbox und einer auf einem Raspberry Pi. Und dann gibt es noch den DNS Server, der beim Provider existiert. An die Clients via dhcp verteilt bzw. statisch eingetragen wird bei mir ausschließlich der vom Raspberry Pi. Das ist auch ganz wichtig, damit nicht eine Gruppe von Clients den einen Server verwenden und eine andere Gruppe den anderen und sich dabei ggf. verschiedene Ergebnisse ergeben. Die Fritzbox ist nirgendwo als DNS Server eingetragen.
Damit trotzdem die Domain "fritz.box" und die von der Fritzbox dort drin generierten Namen auch vom DNS Server des Raspberry Pi zurückgemeldet werden, habe ich auf dem Raspberry Pi DNS Server eine Forward-Zone namens "box" eingetragen. Das Zonenfile sieht so aus:
Code:
zone "box" IN { type forward; forward only; forwarders { 192.168.44.1; fd00::aaaa:bbbb:cccc:dddd; };
};
Wobei die beiden IP Adressen die IP Adresse der Fritzbox sind.
Das sind betrifft jetzt aber nur Forward-Einträge, also A Records.
Wenns um den Reverse-Lookup und die PTR Adressen geht, also die Einträge, die bei dir zuviel sind, dann muss man von dem DNS Server ausgehen, der beim Client bzw. der beim dhcp Server eingetragen ist.
Je nach Client und dhcp Server registriert entweder der Client seinen Reverse-Eintrag oder der dhcp Server beim Vergeben einer IP Adresse oder gar keiner.
Dann muss man schauen, wo die Reverse-Lookup Zone liegt. Die Zone des lokalen LAN liegt auf dem lokalen DNS Server. Also bei meinem Beispiel auf dem DNS Server auf dem Raspberry Pi. Die Zone muss explizit auf diesem DNS Server eingetragen sein.
Die Fritzbox pflegt unabhängig davon auch eine Reverse-Lookup Zone über die Liste der Geräte bei Heimnetz→Netzwerk. Wenn die Zone aber bereits auf dem Raspberry Pi vorliegt, dann werden andere Einträge von anderen DNS Servern nicht beachtet, also auch nicht die von der Fritzbox. Nur Clients, die die Fritzbox als DNS Server eingetragen haben, würden die Reverse-Lookup Einträge von der Fritzbox sehen. Die sehen dann aber nicht die Einträge, die auf dem Raspberry Pi vorliegen.
Wie DNS Server und ggf. dhcp Server konfiguriert sind, wenn sie auf einem Raspberry Pi laufen, und welche DNS-Zonen wie eingetragen sind, das hängt natürlich davon ab, wie du das konfiguriert hast. Diese Konfiguration ist im Detail ganz wichtig, denn daraus ergibt sich was wo gespeichert wird. Das ist ganz individuell. Bevor man jetzt anfängt, wild mit dig oder nslookup irgendwelche Einträge abzurufen und ggf. zu löschen, sollte man sich erst einmal den Überblick verschaffen, welche dns/dhcp Dienste wo laufen, welche Clients welche Dienste von wo nutzen und welche Daten die Dienste jeweils speichern. Erst wenn man weiß, auf welcher Maschine und in welcher Dienstkonfiguration welche Daten vorliegen, kann man die jeweilige Konfiguration zielgerichtet anpassen. Sonst ist das nur ein Stochern im Nebel.