(Aber wie gesagt: Bei UM wirst du dich wahrscheinlich von heute auf morgen auf DS-Lite zurückstellen lassen können.)
Wenn der Provider nicht einmal mehr genug IPv4 Adressen hat um eine ausreichende Anzahl von AFTRs für all seine Kunden zu betreiben, wird es auch Essig mit DSLite, und man bekommt vielleicht irgendwann nur noch "pures" IPv6
Gemeint war natürlich: Bei UM wird man sich auf IPv6 zurückschalten lassen können.
Bei Providern, die jetzt sagen: "Wir werden IPv6 im Jahr 2100 einführen", hätte man in so einer Situation echt Pech gehabt!
Unwahrscheinlich, da sowas eine größere Umstellung nach sich zieht liegt da die Vorwarnzeit bei mindestens mehreren Monaten.
Das von mir beschriebene Szenario ist nur eines von vielen Szenarien; es könnte auch folgendermaßen aussehen:
Die IPv4-Knappheit hat sich im Jahr 202x weiter zugespitzt und der Provider benötigt die IPv4-Adressen dringend für CGNAT (AFTR, NAT64). Er kündigt daher seinen Kunden fristgerecht den Anschluss. Die Kunden suchen daraufhin nach einem anderen Anbieter; die haben aber alle keine IPv4-Adressen mehr.
Nehmen wir an, am 31. Januar läuft der Vertrag aus und am 25. Januar merkt der Kunde erst, dass er nirgendwo mehr einen IPv4-Anschluss bekommen kann, und nur die Wahl hat zwischen DS-Lite und gar keinem Anschluss.
Dann hätte der Kunde (also der Arbeitgeber mit dem VPN) gerade mal eine Woche Zeit, um seinen Server von IPv4-only auf IPv6-only umzustellen.
(Und natürlich gäbe es noch hunderte andere Szenarien, wie so etwas aussehen könnte...)
Du weißt wie z.B. die RIPE NCC organisiert ist ja ? Solche relevanten Vorgänge werden vorher beim General Meeting diskutiert, ...
Kennst du das BGH-Urteil 11 U 32/04?
Die DENIC wurde vor Gericht dazu gezwungen, die Domain "vw.de" an Volkswagen zu vergeben, obwohl die entsprechenden RFCs Domains mit nur zwei Buchstaben eigentlich verbieten.
Wenn die RIPE keine IPv4-Adressen mehr hat, werden neue Provider möglicherweise auf die Idee kommen, die RIPE darauf zu verklagen, "illegal" vergebene Adressen wieder einzuziehen, um selbst an einen Adressblock zu kommen.
(Vor dem Hintergrund, was alles
versucht wird, um an IPv4-Adressen zu kommen, wäre das sogar recht wahrscheinlich.)
Falls die RIPE den Prozess verliert, wird man beim General Meeting nur noch zur Kenntnis nehmen können, dass man Providern, die sich nicht an die Vergaberichtlinien gehalten haben, Adressen entziehen
muss - ob man will oder nicht. Und man hätte maximal wenige Wochen, aber nicht mehrere Monate Zeit, um die betroffenen Provider vorzuwarnen!