Ob die "Methode Telekom" wirklich bei Kapazitätsengpässen zu Problemen führt, hängt davon ab, wie viele Fasern vom Kabelverzweiger zum POP führen, bzw wie aufwändig es ist, welche nachzublasen. Wenn man da ein paar Reservefasern zugeführt hat, ist man ggfs auch ausreichend flexibel, für einen Business-Anschluss mit PtP zu sorgen ...
Auf einem KVZ liegen teilweise an die 200 Anschlüsse. In einem PON-Segment werden nur maximal 32 Anschlüsse versorgt. Von da her wird man wahrscheinlich eh mehrere Glasfasern vom PoP zum KVZ führen ...
Ich bin da grad an einem Telekom Projekt beteiligt, welches ich mal als Beispiel heranziehen kann.
Vom PoP verläuft ein 96 Faser Stammkabel zum ersten KvZ. Vor diesem befindet sich eine Muffe. Je nach Anzahl der Kunden an diesem KvZ werden 12 oder 24 Fasern an der Muffe abgezweigt. Die Restlichen verlaufen weiter zum nächsten KvZ mit davor liegender Muffe. Da wird so lange wiederholt, bis entweder die Strecke zu Ende ist, oder alle 96 Fasern aufgebraucht sind.
In KvZ befinden sich 1:32 oder 1:8 Koppler, welche jeweils von einer ankommenden Faser versorgt werden und das Signal auf die Hausanschlusskabel aufteilen. Je nach Größe des Hauses können dann dort auch noch mal Koppler verbaut sein.
Da in einem KvZ mindestens 12 aktive Fasern vom Stammkabel ankommen, sollte eigentlich genug Reservekapazität vorhanden sein, um bei Engpässen auch mal einen 1:32 gegen mehrere 1:8 Koppler zu tauschen.
Das ganze ist eigentlich die sparsamste Variante, die ich bisher kenne.
Für eine Stadt baue ich auch aus. Dort hat jeder seine eigene Faser bis in den PoP und dort sind dann die Koppler verbaut. Also auch PON, aber mit wesentlich mehr Potenzial bei Engpässen oder sonstigen Szenarien.
Vor ein paar Jahren war ich an einem Förderprojekt beteiligt, bei dem im ländlichen Raum wirklich jede Hütte und jeder Bauernhof (teilweise waren die Häuser nur über Feld- und Waldwege zu erreichen) Glasfaser bekommen hat. Auch mit eigener Faser bis zum PoP, aber hier sogar mit eigenem Anschluss am Switch, also AON.